Der Umbau der 12V Aufbauelektrik war eingentlich nicht geplant.
Ausgangsbasis war folgende 12 Volt Elektroausstattung
- 12 V 25 A DC/DC Ladebooster von Votronic für das Laden der Versorgungsbatterie (Optima gelb 75Ah) während der Fahrt
- 230/12V 25 A Ladegerät Mobitronic fürs Laden am Netz
- Votronic Batteriecomputer mit 100A Shunt zur Batterieüberwachung
Diese Konstellation hat sich jahrelang bewährt. Bei der Heimfahrt vom OTA Treffen in Limberg, ist mir aufgefallen, dass die Versorgungsbatterie nur mit 300 mA geladen wird, obwohl sie fast leer war. Erster Gedanke war der DC/DC Wandler hat sich verabschiedet. Zu Haus habe ich dann das Auto an 230 Volt gehängt und wieder nur 300mA. Vielleicht ist irgendwo ein Kontaktfehler? Nichts zu finden.
Nachdem ich schon lange mit einer zusätzlichen Lademöglichkeit mittels faltbaren Solarpanel nachdenke, war dies jetzt der Anlass, alles umzubauen.
Es wurde die gesamte Ladeelektrik und Batterieüberwachung ausgebaut. Als Ladegerät kommt nun ein Votronic Triple Ladegerät VBCS 30/20/250 Triple-CI mit abgesetzter Anzeige LCD-Charge Control S zum Einsatz. Bei der Neuverkabelung fand sich auch der Fehler, warum nur mehr mit 300 mA geladen wurde => die „Hauptsicherung“ war an den Kontakten verschmort und hat dadurch einen Übergangswiderstand gehabt. Leider wurden damals alle Sicherungen als steckbare Flachsicherungen ausgeführt.
Jetzt sind die Hauptsicherungen Richtung Versorgungsbatterie und zur Lichtmaschine 50A Hochleistungs Schraubsicherungen. Der Sicherungsverteiler wurde natürlich auch erneuert.
Neu ist auch ein 120 W faltbares Solarpanel welches über eine Steckverbindung direkt am Triple Lader angeschlossen werden kann. Soweit alles gut und die Umbauarbeiten waren abgeschlossen – fast.
Denn das nächste Hirngespinst von mir tauchte auf: Austausch der Optima Gel Versorgungsbatterie auf eine Lifepo4 Batterie. Zuerste wollte ich eine fertige Batterie kaufen. Der Montageplatz im Aufbau ist von den Abmaßen vorgegeben und da passt nur eine 80Ah Batterie rein – was ja genügen würde. Aber als alter Elektrobastler beschäftigte ich mich mit den Möglichkeiten eine Batterie selbst mit einzel Lifepo4 Zellen zu bauen.
Nach einigen Stunden vor dem Rechner entschied ich mich für 4 Stk. Lifepo4 Zellen mit 120 Ah, dem notwendigen Batterie Managementsystem (BMS) und einer digitalen Lade- Verbrauchsanzeige.
Die chinesischen Zellen waren rasch geliefert. Die Ladespannung betrug zwischen 3,25 und 3,26 Volt – also nicht sehr viel. Die 4 Zellen wurden parallel geschalten und mit einem Labornetzteil mit 3,65 Volt / 10 A über mehrere Tage geladen. Diese Intialladung ist extrem wichtig, damit alle Zellen den gleichen Ladezustand haben und die Batteriekapazität maximal ausgenutz werden kann.
Das BMS ist notwendig für die Überwachung der Zellen, damit es zu keiner Überladung bzw. Tiefenentladung kommt. Auch sorgt das BMS für einen Ladungsausgleich zwischen den Zellen.
Bei der Ladung bleibt die Zellspannung ewig bei ca. 3,4V. Erst in den letzten Stunden geht sie rasch auf die Maximalspannung von 3,65V.
Nachdem die Ladung erfolgt war, wurden die Zellen in Reihe geschalten. Das BMS angeklebt und verkabelt – und fertig ist die neue Versorgungsbatterie.
Bevor ich ans Einbauen ging, hab ich die neue Batterie abgewogen: 11,6 kg mit BMS. Zum Vergleich die „alte“ Optima hat 26,8kg. Die bringt eine Gewichtsersparnis von 15kg bei einer gleichzeitigen Erhöhung der Kapazität von 75 Ah auf 120Ah.
Vor dem Einbau mussten die alten Batterieklemmen gegen Ringösen getauscht werden, der Votronic Lader von GEL auf Lifepo4 14,6V umgestellt werden. Zusätzlich wurde noch die Spannungs / Stromanzeige eingebaut und verkabelt.
Nach einem abschließenden Funktionstest wurde alles wieder schön gemacht und der Hilux wieder in der Garge geparkt.
Wenn ihr nähere Infos oder Unterstützung zum Umbau auf Lifepo4 Batterie benötigt, einfach ein Email an info@2m-adventure.at
Update 2022: Ich habe einen Test mit dem faltbaren China Solarmodul gemacht. Dies lädt bei voller Sonne mit fast 6A. Somit genug das die Kühlbox nicht die Batterie entleert.