Nachdem die Weihnachtsschlemmerein halbwegs verdaut waren, ging es endlich am 28.12.2017 los in Richting Tromsö / Senja.
Vollgepackt mit 2 Koffern und einem 12 kg schweren Fotorucksack ging es von Wien über Stockholm nach Tromsö. Wir kamen um ca. 13:00 Uhr an und übernahmen unseren Leihwagen, einen Suzuki Swift 4×4 bei AVIS.
Nach umlegen der Rücksitzbank hatte auch alles Gepäck Platz.Als wir um ca. 14:00 den Fluhafen Richting Finnsnes verließen, war es bereits sehr dämmrig. An die Lichtverhältnisse müssen wir uns erst gewöhnen! In Nordkjosbotn steuern wir erst mal einen Rema 1000 an, um uns für das Erste mit dem Notwendigsten einzudecken. In stockdunkler Nacht erreichen wir um ca. 16:30 unsere Ausgangsbasis für die kommende Woche, das Fischercamp Furöy bei Sörreisa. Am Weg fällt das Auto Außenthermometer zeitweilig auf -25 Grad. Wir sind schon sehr verwöhnt in Österreich 😉
Das Appartment ist purer Luxus, manch einer wäre froh um solch eine Wohnung mit Terrasse Richtung Fjord.
Nachdem wir uns wohnlich eingerichtet haben, gibt es zum Abendessen erst Mal gebratenen Lachs mit Gemüse und ein Mack Bier aus Tromsö. Geschlaucht gehten wir um 22:00 Uhr ins Bett. Ich schau noch flüchtig aus dem Fester und was sehe ich – schwaches Nordlicht! An Schlaf ist nicht zu denken. Ich sitze eine Stunde am Fenster und freue mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten. Dann ist der Zauber wieder vorbei.
Leider war dies nicht der Auftakt zu einer Woche Nordlicht. Schon am nächsten Tag ist es bewölkt und wir machen eine erste Erkundungsfaht auf die Insel Senja in Richtung Gryllefjord. Manchmal wird es etwas heller, aber Sonne gibt es um diese Jahreszeit keine. Die kommt nicht über den Horizont. Es wird ab ca. 9:30 leicht dämmrig – bis 12:00. Dann ist es eine Stunde relativ hell. Ab 13:00 dämmert es wieder und um 15:00 ist es stockdunkel. Es sind sehr lange Dämmerungszeiten.
Das wenige Licht merkt man am Besten beim Fotografieren. Um halbwegs Verschlusszeiten zu bekommen, müssen 1000 – 2000ASA eingestellt werden.
Der erste Tag geht bewölkt und ohne Nordlichter bei Meeresgetier am Teller zu Ende.
Auch der Samstag verläuft so.
Am Sonntag machen wir eine Runde am Festland. Dabei schneit es dicke Flocken. Ich habe den Tag bereits abgehakt. Aber gegen Abend beginnt es aufzuklaren und die Nordichtprognose schaut auch gut aus. Aber keinen Stress, nach dem üppigen Fisch Abendmal bereite ich die Fotoapparate für den Einsatz vor. Um ca. 21:30 fahren wir auf eine Hügel gleich in der Nähe, wo wir gute Aussicht und kein störendes Licht haben.
Kaum habe ich die Apparate in Position gebracht, sagt Eva schon aufgeregt – schau Nordlicht da drüben. Tatsächlich beginnt sich das Nordlicht aufzubauen. Die nächsten 2,5 Stunden verbringen wir staunend und hektisch von einem Fotoapparat zum Andern laufend. Kurz vor Jahreswechsel machen wir noch ein Selfi mit Nordlicht im Hintergrund.
Dann beginnt das menschliche Feuerwerk im Tal. Das Norwegen ein reiches Land ist, zeigt sich auch an Hand der Feuerwerke. Während wir den Feuerwerken zusehen, schlürfen wir gemeinsam unser kleines Fläschen Sekt.
Aber scheinbar hat das Gekrache das Nordlichtfeuerwerk vertrieben, so dass wir um 1:00 das warme Bett vorziehen.
Die nächsten Tage sind wieder bewölkt, Schneefall, … Highlights sind die Elche und Rentiere die sich in straßennähe aufhalten. Auch einen Seeadler haben wir gesehen.
Wir machen noch einige Ausflüge nach Senja und beschließen, dass wir die Insel auch mal ohne Schnee besuchen müssen.
So geht eine entspannte Woche in Nordnorwegen zu Ende. Auf der Fahrt nach Tromsö überrascht uns nochmals der Winter mit dichtesdem Schneefall.
Obwohl ich vorher gesagt habe, dies ist unsere letzte Reise im Winter in den Norden, plane ich schon eventuell beim nächsten Sonnenaktivitätshoch (ca. 2024) einmal nach Lappland zu fliegen.