Im Herbst 2021 fragte ich spontan meinen Schwager, was er von Tromsö über Sylvester 21/22 hält. Er war sofort begeistert und im Oktober buchten wir Flüge, Haus und Auto. Da war die Covid Situation noch entspannt. Im November holten wir uns noch die Booster Impfung – sicher ist sicher, so meinten wir.
Erste Überraschung war, dass uns die Fluglinie den Hinflug, einfach ohne Gründe zu nennen, um einen Tag nach hinten verschoben hat mit einmal Umsteigen mehr (Wien – Oslo – Bodö – Tromsö). Dies bedeutete abgesehen von einem Tag Urlaub weniger, auch umbuchen von Auto und Quartier. Mühsam, aber doch kein Problem.
Kurz vor Weihnachten beschloss die österreichische Bundesregierung, Norwegen zum Virusvarianten Gebiet zu erklären. Super, was bedeutet dies wieder für uns? Es dauerte tagelang nach dem in Kraft treten, bis die dementsprechenden offiziellen österreichischen Seiten aktuelle Infos verlautbarten – ein Trauerspiel und wirklich kein Renommee für das ofizielle Österreich!
Jedenfalls musste man für die Rückreise geboostert sein und einen maximal 48 Stunden alten PCR Test vorweisen. Dies bedeutete dass wir in Tromsö kurz vor der Rückreise einen Test machen müssen. Diese Tests macht aber nur eine private Firma und kosten pro Person € 250.-!!!
Vor dem Abflug mussten wir die COVID Zertifikate und die Einreiseanmeldung Norwegen bei der AUA hochladen – dafür fragte dann in Schwechat kein Mensch mehr nach dem Impfstatus. In Oslo angekommen, wurde erstmal die Einreiseanmeldung von der Polizei kontrolliert, dann ging es nahtlos über in die Warteschlange zum verpflichtenden Einreise Antigen Test. Auch hier musste man sich vorab anmelden. Dies wussten wir nicht, so haben wir die Anmeldung während der Wartezeit übers Smartphone gemacht. Ohne Smatphone ist man heut zu Tage ein Mensch zweiter Klasse – Traurig, aber wahr.
Wir hatten in Oslo 3,5 Stunden Umsteigezeit. Diese Zeit wurde uns dann fast zu knapp. Die ganze Warterei, Testerei, neuerliches Einchecken, Sicherheitskontrolle, .. hat dazu geführt, dass wir es gerade noch an Board des Anschlussfluges geschafft haben.
Am Ende eines langen Tages sind wir dann doch in Tromsö gut angekommen. Gepäck und Auto hat problemlos geklappt. Ein Zwischenstopp bei einem Supermarkt und wir haben unser Tagesziel erreicht. Das gemietete Haus liegt ca. 40 Autominuten von Tromsö entfernt. Der freundliche Vermieter erwartet uns schon. Eine kurze Einführung in die örtlichen Gegebenheiten und dann kann der Urlaub beginnen.
Nachdem die Sachen verstaut sind gibt es mal eine deftige Räucherlachs Jause und ein erstes Verschnaufen.
Die Polarlicht App verheisst gleich am ersten Abend eine hohe Wahrscheinlichtkeit Nordlichter zu sehen. So hält die Pause nur kurz an. Wir schauen immer wieder vor das Haus, was sich so am Himmel tut. Und tatsächlich dauert es nicht lange und die ersten grünen Lichter flackern über den Himmel.
Fotoausrüstung zusammenpacken und raus an den Strand! Die Nordlichtshow dauert bis nach Mitternacht. Unzählige Fotos auf der Speicherkarte später sitzen wir dann zusammen und philosophieren bei selbst gebrannten Schnaps über den ersten Tag. Der fantastische Abend hat die ganzen Unwegsamkeiten der Anreise vergessen lassen!
Die nächsten Tage verbringen wir entspannt. Frühstück bis es hell wird, dann mit dem Auto eine Fotorunde und am Nachmittag noch zum Eide Handel Lebensmittel einkaufen. Diesen Supermarkt kann ich nur empfehlen! Er hat eine sensationelle Frischfisch Abteilung.
Zurück in unserem Haus geht es dann von Kaffee über Räucherlachs zum Abendessen. Zwischendurch wird draußen der Himmel und die Nordlicht App beobachtet. Dieses Jahr war die Nordlichtausbeute grandios. Gefühlt jeden 2. Tag hatten wir starkes Nordlicht. So verbringen wir viel Zeit am Abend draußen mit fotografieren, staunen und genießen.
Einbesonderer Ausflug war nach Breidvik am Lyngen Fjord zu den „norwegischen Alpen“. Wir fuhren zeitig weg um die Morgendämmerung dort zu erleben. Es war auch der kälteste Tag mit -16 Grad.
Auch Tromsö besuchten wir einige Male. Diese Stadt hat es uns angetan. Sie ist einfach traumhaft. Einmal haben wir Tromsö bei Nacht vom Fjellstua aus genossen (siehe Startbildschirm).
Corona ließ uns leider nicht los und so mussten wir uns für die Rückreise vorbereiten. Die Einreise in Österreich aus einem Virusvariantengebiet ist nur mit 3 fach Impfung und PCR Test, der nicht älter wie 48 Stunden bei der Einreise ist, möglich. Die einzigen Tests für Reisen werden in Tromsö von der privaten Firma Helsorg durchgeführt. Der Preis dafür stolze € 250.- pro Person 🙁
Dafür hat man das Ergebnis mit Zertifikat innerhalb von 2 Stunden.
Der Rückflug verlief grundsätzlich problemlos. Nur mit den österreichischen Corona Vorschriften Dschungel kannte sich weder das Flughafenpersonal in Oslo noch das Bordpersonal der AUA aus. Auch in Schwechat wurden viele Passagiere einfach durchgewunken. Wir wurden vom Bundesheer kontrolliert, aber kein Problem. Alles nur eine Farce.
Dies war sicherlich nicht unser letzter Nordlichturlaub. Ich glaube das nächste mal wird es kalt werden – Nordfinnland Inarisee.
