Praxis Nordlichtfotografie

Nachdem ich mich schon länger mit dem Thema Nordlichtfotografie beschäftige, möcht ich kurz meine Erfahrungen zusammenfassen.

  • Fotoausrüstung
    Wenn geht Vollformat und möglichst rauschfrei bei höheren ISO. Ich habe die D750 mit 2000 ISO und die D700 mit 1000 ISO verwendet. Stabiles Stativ ist natürlich Grundvoraussetzung. Ein Ersatzakku ist ebenfalls Muss. Bei den Optiken fängt es bei 20mm nach unten an. Ich habe mein 12-24mm Sigma Zoom meist bei 12mm verwendet. An der D700 habe ich mit einer 20mm Fixbrennweite fotografiert.
    Update: Mittlerweile habe ich das manulle Nikon 20mm F2,8 gegen ein Sigma 20mm F1,4 DG Art getauscht.
  • Einstellungen
    Grundsätzlich sollte man bei voll geöffneter Blende fotografiern. Ich habe die alten manuellen Optiken (35mm und 20mm) bei Nacht getestet. Zufriedenstellen sind sie aber erst bei ca. 2 Blenden abgeblendet.  Das Sigma Weitwinkelzoom war bei voller Öffnung ok. ISO wie oben angegeben. Fokus auf manuell und unendlich (bei Tageslicht einmal ausprobieren ob unendlich wirklich unendlich ist!). Belichtung auf Manuell – Zeiten händisch einstellen. Verwackelungsschutz ebenfalls aus. Belichtungszeiten ca. 6 – 10 Sekunden. Je nach Intensität. Ich habe eine Fotoserie für einen Zeitrafferfilm aufgenommen, da habe ich 4 sek Belichtungszeit und 6 sek Aufnahmeintervall eingestellt, da sich das Nordlicht relativ rasch bewegt hat. Bei statischen Nordlichtern kann man die Intervallzeit erhöhen (50/50 Regel) zB. 5 sek belichten und 10 sek Intervall. Bei Serienaufnahem den Bildschirm deaktiviern um Strom zu sparen.

    Aber am Besten bei den ersten Aufnahmen das Bild an der Kamera kontrollieren und gegebenfalls Belichtung anpassen.
  • Datensicherung
    Es ist mir mitten in den Aufnahmen passiert, dass die Kamera einen Specherkartenfehler signalisiert hat und keine Aufnahmen möglich waren. Daher Reserve Speicherkarten mitführen und nur hochwertige Speicherkarten verwenden (zB. Scandisk) und keine Billigen. Hier spart ihr am falschen Ort!
    Grundsätzlich möcht ich hier noch meine Art der Datensicherung darstellen: Von der Kamera täglich eine Kopie der Daten auf meinen Laptop und eine weitere Kopie auf einem demensprechend großen USB Stick, den ich bei mir trage (im Falle eines Diebstahls – egal ob Kamera oder Laptop habe ich noch immer eine Kopie). Zu Haus werden die Daten dann auf eine Storage mit Raid 5 gespielt. Dies ist der finale Speicherort aller Daten, von wo aus auch die Bearbeitung stattfindet. Die Storagedaten werden dann noch auf eine exteren Festplatte gesichert. Wenn dies erledigt ist werden die Daten auf Kamera, Laptop und USB Stick gelöscht.